Monatsgedanke April

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Es ist verrückt!

Wir feiern Ostern. Ältestes und höchstes Fest des christlichen Glaubens. Das Leben aus Gott behält den Sieg. Mittendrin in schwierig zu bewältigenden Krisen. Damals wie heute. Es macht uns schon Angst und deprimiert uns, wenn die Zukunft so unsicher ist. Wir fühlen uns ohnmächtig. Man möchte sich irgendwie «verkriechen», einfach abschalten, ablenken. Die Medien machen mutlos. Was wird aus unserer Welt? Junge Menschen nennen sich schon «letzte Generation». Man läuft Gefahr zu verdrängen. Oder depressiv zu werden. Warum wollen wir das leugnen? Bringt ja nichts.

Und genau in dieser schwierigen Situation erreicht uns Ostern. Das will das Bild von Karl Schmidt-Rottluff uns sagen. Er war ein Künstler in der ersten Hälfte vom vergangenen Jahrhundert in Deutschland. Die Nazis haben seine Werke als «entartete Kunst» bezeichnet. Das Bild heisst «Emmaus» Es beschreibt den Weg zweier Anhänger von Jesus, denen am Kreuz alle Hoffnung und Zuversicht zerbrochen sind. Sie sind niedergedrückt und traurig. Alles macht keinen Sinn mehr. Die Last der Depression drückt sie nieder. Da teilt Jesus den Weg mit ihnen. Sie erkennen ihn nicht. Er redet mit ihnen. Zu Hause angekommen laden sie den Fremden zu Tisch. Dann bricht er das Brot. Teilt sich aus. Sie erkennen. Trauer und Hoffnungslosigkeit werden durchbrochen. Er lebt.  Mitten in der Krise der neue Anfang. Das Leben ist stärker als der Tod. Es ist verrückt! Das meistgebrauchte Wort in der Bibel ist «Fürchtet euch nicht».

Frohe Ostern!

Pfarrer Hermann Maywald

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