Monatsgedanke April
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Maria konnte es zunächst nicht glauben, als sie in den ersten Morgenstunden den Leichnam von Jesus salben wollte: Ein toter Mensch wird doch nicht wieder lebendig. Und doch hatte sie eine Begegnung mit dem Auferstandenen, die ihr ganzes Leben verändern sollte. Es wuchs in ihrem Herzen die Gewissheit, dass die Liebe Gottes durch alles hindurchgeht, hindurch trägt durch Verzweiflung und tiefste Not, dass sie erlösen will von Angst und Tod. Der christliche Glaube hat so den Mut, eine grosse Erwartung zu verkünden und möge die Situation noch so aussichtslos sein: dass Auferstehung, ein Aufbrechen ins Licht, in ein erfülltes und sinnvolles Leben, möglich ist. Und es geht noch weiter, denn die Bibel spricht auch von einer kommenden Verwandlung der Welt am Ende der Zeiten, die alle menschlichen Vorstellungen und Dimensionen übersteigt, eine Welt ohne unterdrückerische Strukturen, ohne Schmerz, ohne Angst.
Aus dieser Zukunftserwartung schöpft der christliche Glaube seine Hoffnung, denn er vertraut darauf, dass Gott den Menschen nicht in einem Dunkeln untergehen lässt, sondern ihm ein Leben in Fülle schenkt. Diese Auferstehungshoffnung kann auch das eigene Leben berühren, das Licht von Ostern kann zurückstrahlen auf das Hier und Jetzt. Sie schenkt die Zuversicht, dass unsere Wahrnehmung dieser Welt nicht die einzige Sichtweise ist, weil mit der Auferstehung von Christus eine andere, Gottes Wirklichkeit diese Welt berührt und auch das eigene Leben erfassen, mitreissen und beleben kann. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Ostern!