Monatsgedanke Oktober

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Haben Sie gewusst, dass unsere schweizerische Bundesverfassung mit der Präambel «Im Namen Gottes, des Allmächtigen!» eingeleitet wird?

Eine Besonderheit in einer Zeit, in der vielerorts Gott herausgestrichen und anderes an seine Stelle gesetzt wird. Auch unser Kirchenleitsatz beginnt mit einem Gottesbezug: «Aus Liebe zu Gott, aus Liebe zu den Menschen und aus Freude am See!» Gott ist bei beiden an die erste Stelle gesetzt! Im christlichen Glauben ist die Gottesliebe das wichtigste Gebot. Dies wird im Alten wie im Neuen Testament herausgehoben (3. Mose 19,18 / 5. Mose 6,4-5 / Lukas 10,25-37 / Matthäus 22,34-40 / Markus 12,28-34). Jesus selbst antwortet dem reichen Jüngling, als der nach dem wichtigsten Gebot fragt: «Liebe Gott von ganzem  Herzen, mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft!» Jesus weist ebenso darauf hin, dass diesem Gebot die Nächstenliebe gleichgesetzt ist.

Betrachtet man Jesus’ Aussage tiefer, dann ist ersichtlich, dass die Nächstenliebe eine Auswirkung der Gottesliebe ist. Zum einen lieben wir den Schöpfer, dann tragen wir auch Sorge zu seinem Geschöpf. Wiederum fokussieren wir uns auf Gott mit unserem Herzen, unserer Kraft und unserem Verstand, dann drehen wir uns nicht um uns selbst, sondern erhalten eine Orientierung ausserhalb unseres Seins und unserer Gesellschaft. Eine Orientierung, die sich auf Gott, den Schöpfer, ausrichtet, der uns unaussprechlich liebt, uns kennt und das Beste für uns will. Wie es die Verfassung betont, er ist der Allmächtige, der unsere Grenzen übersteigt und uns befähigt, unseren Nächsten selbstlos zu lieben und die Schwachen und Kranken in unserer Gesellschaft nicht zu vergessen.

Ich ermutige Sie, lesen Sie die Geschichte aus Lukas 10, 25-37 und überlegen Sie sich, was die Worte Jesu in Ihre Lebenssituation hineinsagen möchten, und handeln Sie danach.

Bild: Raphael Graf, Text: Stefan Maag

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