Lasst euch be-geist-ern
von Monika Visintin
An Pfingsten haben auch die beiden Kirchgemeinden wieder Gottesdienste gefeiert: Der Geburtstag der christlichen Kirche und das Wirken des Geistes standen im Mittelpunkt.
Gemeinsam feiern, mit ungewohntem und geforderten Abstand: Die Freude war den Liturgen und den BesucherInnen anzusehen, gerade an Pfingsten, das als „Geburtstag des Christentums“ gilt. Das Singen übernahmen stellvertretend Solistinnen, bei den Reformierten Silvia Seipp, bei den Katholiken Gaby Zimmermann, jeweils begleitet an der Orgel. gebetet wurde gemeinsam, mit strengen Regeln im katholischen Gottesdienst auch die Kommunion ausgeteilt.
Was dem Leben gut tut
Toni Bühlmann nahm in seiner Predigt die wochenlange „Corona-Nachdenkzeit“ auf: „Die Anhänger Jesu wurden damals von Gottes Geist angetrieben – welcher Geist bewegt mich heute, welches Verhältnis zur Natur, zum Menschen, zum Leben ? Und gelingt es uns, die überall erlebte Solidarität mitzunehmen, als Frieden, der uns und unserer Mitwelt gut tut ?“
Auch Pfarrerin Meret Engel bezog sich in den beiden evangelischen Gottesdiensten auf „den Geist Gottes, der die Menschen ergriffen hat. Er hat sie mitgerissen, hat sie – und uns heute – verbunden mit Gott und der Welt. Gleichzeitig bewirkte er eine Klarheit, dank derer die Menschen sich gegenseitig über alle Sprachgrenzen und Missverständnisse eben verstanden haben. Der Geist Gottes hat sie ergriffen und lässt sie begreifen. Und heute“, so Engel weiter,“ hilft uns diese Kraft, über die Zukunft nachzudenken. Zum Beispiel darüber, dass die Fürsorge um Mitmenschen und Schöpfung denselben Stellenwert haben soll wie die Wirtschaft. Um über, auch neue, Gesellschaftsformen nachzudenken, brauchen wir den Verstand und die Kreativität. Nach dem biblischen Zeugnis unterstützt uns der Geist, beide Gaben einzusetzen. Und können selber ein Teil dieses Pfingstereignisses werden.“
Bildlegende: Endlich wieder – und doch anders: Pfingstgottesdienst in der katholischen Kirche
Text und Bild: Markus Bösch