Neues, grünes Jahr

von

Seit einem Jahr kräht der „Grüne Güggel“ in der evangelischen Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach. Viele Massnahmen sind bereits umgesetzt, erklärt Pfarrerin Martina Brendler.

Sie sind Pfarrerin und jetzt auch Umweltbeauftragte im Zusammenhang mit dem Label „Grüner Güggel“: Sind Sie zufrieden mit dem Bisher Erreichten?

Trotz Einschränkungen wegen der Pandemie – es mussten Konvoitreffen verschoben werden – wurden schon viele Massnahmen umgesetzt, die das Umweltmanagementprogramm vorsieht: Das benutzte Papier trägt das Umweltlabel „Blauer Engel“, Vergleichsdaten für den Umweltbericht sind aufgenommen, Heizkosten werden laufend minimiert und umweltverträgliche Putzmittel eingesetzt. Das sind alles Schritte in die richtige Richtung. Auch die Begutachtungen der Gebäude und der Umgebung haben gezeigt, dass in den Bereichen Abfallwirtschaft und Energie schon recht umweltverträglich gehandelt worden ist: so waren viele Leuchtmittel schon vor dem Beginn auf LED umgestellt worden.

 

Das tönt vielversprechend. Gibt es auch Bereiche, die jetzt angegangen werden?

Grundsätzlich müssen Veränderungen breit abgestützt und mit allen Beteiligten diskutiert werden. Zum Beispiel braucht es Gesprächsbedarf, wenn es darum geht, in der eigenen Komfortzone Veränderungen zugunsten der Umweltverträglichkeit vorzunehmen. Mobilität ist hier ein wichtiges Thema. Und auch bei der Planung von Anlässen soll Nachhaltigkeit eine Rolle spielen: So sollen für Konsumationen regionale und Bioprodukte bevorzugt werden. Und im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, zum Beispiel bei der Päckliaktion machen umweltverträgliche Produkte Sinn.

Damit möglichst viele die Massnahmen und damit den „Grünen Güggel“ mittragen, braucht es selbstverständlich Zeit.

 

Und auf dem Weg zur Zertifizierung wird es auch noch einiges zu tun geben?

Da sind wir uns einig. So ist im Bereich „Biodiversität“ ein vielversprechendes Projekt in Planung: „Pflanzen aus der Bibel“ sollen im unteren Bereich des Friedhofs gepflanzt werden. Damit wird ein biodiverser „Bibelgarten“ entstehen, bei dem auf Tafeln sowohl über die Pflanzen als auch den biblischen Bezug informiert wird. Da sind vor allem Martin Nafzger, Monika Visintin und Marco Bertschinger involviert. Und eine Kirchbürgerin und begeisterte Hobbygärtnerin hat sich bereits für die Pflege und Mitgestaltung des Bibelgartens gemeldet.

Und beim Bauprojekt der Kirchgemeinde in Salmsach sind wir bei der Renovierung und Gestaltung des Aussenbereichs und des Umbaus selbst mit dabei, das heisst, es sollen Standards des Labels berücksichtigt werden.

 

Was wünscht sich Ihr Team für das laufende Jahr?

Wem Artenvielfalt und Bibel am Herzen liegen, kann sich gern am Projekt „Pflanzen aus der Bibel“ beteiligen und sich bei mir darüber informieren. Grundsätzlich ist unser ganzes Team sehr motiviert: Wir wollen die Vielfalt und Schönheit der Schöpfung bewahren und faire Bedingungen bei der Beschaffung und dem Verbrauch fördern. Damit antworten wir auf die grossen Herausforderungen unserer Zeit.

 

Bildlegende
Sie sind vorne mit dabei bei der Einführung des Labels „Grüner Güggel“ (von links): Projektleiterin Gaby Zimmermann und Umweltbeauftragte Martina Brendler im evangelischen Friedhof, wo in einem Teilbereich das Projekt „Pflanzen der Bibel“ geplant ist.

Text und Bild: Markus Bösch

Zurück